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  Schwarz-weiß
 
Schwarz-weiß

Er wusste nicht Recht wie ihm geschah als er plötzlich hart auf dem Boden aufschlug. Mühsam stand er auf, rieb sich seine Knochen und sah in den Himmel. War er von da etwa heruntergefallen? Nein, das konnte nicht sein. Das hätte er niemals überlebt. Aber anders konnte er sich seinen Sturz nicht erklären, also nahm er diese Tatsache als ein Gegebenes einfach hin.
Er sah sich um. Erst jetzt bemerkte er, wie trostlos hier alles schien. Stirnrunzelnd rieb er sich die Augen. Er hatte sich nicht geirrt: die Welt schien ihre Farben verloren zu haben. Alles war nur noch schwarz und weiß und grau und weißgrau. All die Farben, die er einst so geliebt hatte, waren auf einmal verschwunden, was ihn nun jedoch nicht im Geringsten störte. Im Gegenteil – es gefiel ihm.
Mit einem misstrauischen Blick im Gesicht ging er langsam umher und betrachtete die Gegend, in der er so plötzlich gelandet war. Es gab weder Bäume, noch Sträucher. Das Gras schien schon lange verdorrt und auch die Sonne schien nicht. Der Himmel war, bis auf ein paar vereinzelte Wolken, frei. Kein Vogel flog umher, nirgends rührte sich nur das kleinste Tier. Es schien nur ihn zu geben und diese unendliche, düstere Landschaft.
Seine Gedanken taten es ihm gleich und gingen in seinem Kopf umher. Er ging und dachte. Immer weiter ohne jemals nur daran gedacht zu haben damit aufzuhören. Und irgendwann schien es ihm, als wäre es etwas ganz selbstverständliches hier umherzuwandern und sich seinen Gedanken hinzugeben.
Nach einiger Zeit bemerkte er, wie er sich auf eine Stadt zu bewegte, die nicht mehr all zu fern vor ihm lag. Auch sie war auf den ersten Blick, wie alles andere auch, farblos. Doch umso näher er ihr kam, desto mehr sah er, wie sie wirklich aussah: kein grau oder weißgrau mehr. Nur noch schwarz und weiß. Lediglich durch die Umrisse der Häuser konnte er erahnen, was er vor sich hatte. Jeder andere hätte sich jetzt umgedreht und wäre den ganzen weiten Weg zurückgegangen, dachte er. Doch er konnte nicht anders. Neugier und zugleich ein anderes, unbeschreibliches Gefühl hatten ihn gepackt und er ging weiter. Geradewegs der Stadt entgegen. Und umso näher er ihr kam, desto gewisser wurde in ihm die Sicherheit, dort vielleicht einen Ort zu finden, an dem er bleiben konnte. Mit jedem noch so kleinen Schritt wurde seine anfängliche Angst geringer und gleichzeitig gewann er mehr und mehr die Gewissheit, dass es an jenem Ort gar nicht so schlimm sein konnte, wie er anfänglich dachte.
 
   
 
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